Vom Mitarbeiter zur Führungskraft - 6 überraschende Tipps für Deinen erfolgreichen Start als Chef

 

Herzlichen Glückwunsch! Du übernimmst zum ersten Mal in Deinem Berufsleben die Verantwortung für ein Team. Du hast Dich erfolgreich auf eine Führungsposition beworben und wurdest neben x Bewerbern ausgewählt. Ein wichtiger Schritt in Deiner Karriere. Was für eine Chance!

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie das bei mir war, als ich das erste mal 'Chef' wurde. Und in welcher Gefühlswelt ich mich damals befand. Ich erinnere mich an eine Mischung aus Stolz, Ehrgeiz, Respekt, Angst und Selbstzweifel.

 

Und mit einem Mal ging es los. Der erste Arbeitstag war da und was soll ich Dir sagen: Ich war NULL vorbereitet. Ich habe einfach aus dem Bauch heraus gehandelt und gemacht. Manches ging gut und bei Manchem, NA JA... Ich habe es überlebt und daraus gelernt. Nämlich dieses hier:

 

6 Tipps für Deinen erfolgreichen Start als Chef

Tipp NUmmer 1 - Verbringe viel zeit mit deinen mitarbeitern

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft

Es mag vielleicht in Deinen Ohren banal klingen. Aber es das aller Wichtigste, worauf Du dich in den ersten Wochen als Chef konzentrieren solltest. Lerne Deine neuen Mitarbeiter kennen und zeige Dich selber als Person, so wie Du bist. 

 

Stell Dir ein Date vor. Man 'tastet' sich gegenseitig ab, gibt etwas von sich preis und erfährt Details des anderen. Und nach und nach machen sich beide ein Bild des anderen und bekommen ein Gefühl davon, ob man sich vertrauen kann oder nicht.

 

Und Vertrauen zwischen Dir und Deinen Mitarbeitern ist das Fundament für Deine erfolgreiche Arbeit als Chef. Ohne das Vertrauen Deiner Mitarbeiter wirst Du als Führungskraft scheitern. Das ist sicher. Also:

  • Nimm Dir für JEDEN Deiner Mitarbeiter Zeit, setz Dich zu ihm an seinen Platz und erzähl ihm ausführlich wer Du bist, woher Du kommst und was Du bisher gemacht hast. Du gehst in Vorleistung und zeigst, wie viel Du bereit bist, von Dir preis zu geben.
  • Wenn Du Deinen Mitarbeiter bei Eurer ersten Begegnung bereits mit seinem Namen ansprechen kannst, wirkt das Wunder und bringt meterdickes Eis zum Schmelzen. Du kannst Deinen Chef vorher bitten, Dir die Namen zu nennen.
  • Danach stellt sich Dein Mitarbeiter vor. Lass Dir erklären, was seine Aufgabe ist und höre aufmerksam und aktiv zu. Merke Dir so viele Dinge wie möglich. Nimm die Haltung des 'Lernenden' ein. Und erkenne das an, was da ist.
  • Bewerte nicht! Sätze wie "Das ist aber komisch." oder " Das habe ich aber früher immer anders gemacht." oder "Oh je, wie kompliziert." sind zu diesem Zeitpunkt fehl am Platz und absolut kontraproduktiv. Oder würdest Du bei Deinem ersten Date Deinem gegenüber sagen "Deine Frisur sieht schon etwas komisch aus..."? Ne, oder?

 

Tipp Nummer 2 - Lerne Deinen Chef und seine erwartungen an Dich kennen

 

Dein Chef hat Dich eingestellt, weil er davon überzeugt ist, dass Du die richtige Person für den Job bist. Das sind Deine 'Vorschusslorbeeren' bei ihm. Jetzt musst Du den Beweis antreten, dass er sich nicht geirrt hat. Denn immerhin bist Du noch in der Probezeit und es ist Dein erster Job als Führungskraft...

 

Wie bei Deinen Mitarbeiter gilt auch bei Deinem Chef: Lerne ihn genau kennen. Was ist ihm wichtig? Was weniger? Wie tickt er? Was sind seine Werte? Was sind seine Stärken? Was kann er nicht so gut? Was liebt er, was ist seine Leidenschaft? Das geht sicher nicht von heute auf morgen. Aber je besser Du lernst, ihn einzuschätzen, desto schneller werdet Ihr produktiv zusammenarbeiten können. 

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft

 

Und kläre in einem der ersten Gespräche mit ihm, welche Erwartungen er an Dich hat, z.B. in den ersten 3 Monaten.

  • Welche Projekte sollst Du übernehmen oder beginnen?
  • Worin sollst Du Dich zuerst einarbeiten?
  • Welche Ergebnisse will er sehen?

 

Bitte ihn um einen regelmäßigen Termin unter 4 Augen (wenn er den nicht schon selber vorgibt). Diese Zeit nutzt Ihr, um Euch weiter kennen zu lernen. Du kannst von Deinen Erfahrungen in der Abteilung berichten und Ideen für Veränderungen mit ihm diskutieren.

 

Offenheit bei gleichzeitiger Anerkennung für das, was da ist, ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Denn auch Ihr müsst erst einmal ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufbauen.

 

  

Tipp NUmmer 3 - Finde für Dich heraus, wer du als FÜhrungskraft sein willst

 

Erst wenn Du Dir selber darüber klar bist, wie Du führen möchtest, agierst Du wirkungsvoll. Erst dann wird es Dir leicht fallen

  • Deine Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren.
  • Deinem Chef und Deinen Kollegen gegenüber souverän und selbstbewusst aufzutreten.
  • in kritischen Situationen gelassen zu reagieren und die richtigen Entscheidungen zu fällen.

Und all das kannst Du in meinem kostenlosen Leadership-Tutorial erlernen, das ich Dir gerne mit auf den Weg gebe. Du kannst es Dir hier auf meiner Seite herunterladen. 

Tipp Nummer 4 - Baue ein Netzwerk zu Deinen Kollegen in der Firma auf

 

Je besser Du in Deiner neuen Firma bekannt bist und Dich vernetzt hast, desto einfacher wird die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sein. Auch hierbei gilt, wie bei Deinen Mitarbeitern und Deinem Chef, dass Vertrauen das Fundament für jede produktive Zusammenarbeit ist. 

 

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft

Nimm Dir also bewusst Zeit, die Abteilungsleiter und Mitarbeiter der angrenzenden Abteilungen kennen zu lernen. Gerade bei bereichsübergreifenden Veränderungs-Projekten ist eine vertrauensvolle Basis Gold wert.

 

Sehr wertvoll für Deine Arbeit ist zu Beginn auch die Sicht Deiner Kollegen auf Deine Abteilung und Deine Mitarbeiter. Frage sie aktiv, was sie von Deiner Abteilung halten. An welchen Stellen funktioniert die Zusammenarbeit und an welchen nicht? Da Du dafür ja (noch) nicht verantwortlich bist, kannst Du mit den Informationen ganz gelassen umgehen und mit Deiner bisherigen Einschätzung abgleichen.

 

Ein besonderes Augenmerk solltest Du auf die IT-Abteilung richten. Da mittlerweile in sämtlichen Abläufen Hard- und Software eine entscheidende Rolle spielen, hat die IT eine wichtige Rolle im Unternehmen: Sie ist bei ALLEN Veränderungsprozessen involviert. Und damit hängt der Erfolg Deiner zukünftigen Veränderungs-Projekte auch von Deinem Verhältnis zur IT-Abteilung ab.

 

 

Tipp NUmmer 5 - Kümmere Dich um die Urlaubsorganisation Deiner Abteilung

 

Darauf wärst Du wahrscheinlich nicht gekommen, oder? Aber beim Urlaub kann der Spaß sehr schnell aufhören und Konflikte unter Mitarbeitern sind vorprogrammiert. Denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen und auch Zwänge, wann er wie Urlaub machen möchte.

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft

 

Und wenn dann Mitarbeiter Fakten schaffen und 'einfach buchen' ohne sich abzusprechen, kann es sein, dass Du entscheiden musst, wer Urlaub wann bekommt und wer nicht. Und dabei wirst Du mit zu den beiden Verlierern in diesem 3er-Konflikt gehören. 

 

Deswegen habe ich hier ein paar Tipps für Dich aus der Praxis:

  • Der betriebliche Ablauf in Deiner Abteilung darf durch Urlaub nicht gestört oder gefährdet werden. Das hat höchste Priorität. Hier ist Dein Chef ein guter Ratgeber wenn es darum geht, wie viele Mitarbeiter gleichzeitig für welchen Zeitraum in Urlaub gehen können.
  • Der Jahresurlaub muss zu Beginn des Jahres von allen, die langfristig planen, eingereicht werden. Deine Mitarbeiter müssen sich vorher untereinander absprechen, um Überschneidungen auszuschließen. Wer seinen Urlaub nicht langfristig einreicht, kann später nur in den 'Lücken' verreisen.
  • Der Urlaubsplan muss für alle einsehbar und immer aktuell sein, sei es online oder als großer Wandkalender
  • Bei jedem Urlaubsantrag muss die Person, die die Urlaubsvertretung übernimmt, benannt werden.
  • Du genehmigst den Urlaub. Sonst niemand. 

 

Tipp Nummer 6 - Kommuniziere auf Augenhöhe

 

Bei allem berechtigten Stolz und aller Euphorie, die Du vielleicht empfindest, weil Du endlich eine Stufe auf der Karriereleiter hinauf geklettert bist, darfst Du eines nicht vergessen - Du bist immer noch die gleiche Person wie vor der Beförderung. An Deinem persönlichen Status oder Deiner Wichtigkeit hat sich nichts geändert. Oder siehst Du auf einmal eine andere Person, wenn Du in den Spiegel schaust...?

 

Das einzige, das sich geändert hat, ist die Verantwortung, die Du trägst. Die ist neu und umfänglicher als vor der Beförderung. Zu dieser Verantwortung gehören ein größerer Gestaltungsspielraum und eine weiter reichende Entscheidungsbefugnis. Und zwar um der Sache willen und nicht, um Deinem Ego zu dienen.

 

Diese innere Haltung ist entscheidend für Deine erfolgreiche Arbeit als Führungskraft. Denn sie sorgt dafür, dass Du weiterhin auf Augenhöhe kommunizierst. Und Augenhöhe ist das Fundament Deines Erfolges.

 

Ich kenne niemanden, der von oben herab behandelt werden möchte. Du etwa?

 

So lange Du in jedem Deiner Mitarbeiter DEN normalen Menschen siehst, der er ist, so lange bewahrst Du in Deiner Kommunikation Augenhöhe. Und das merken Deine Mitarbeiter.

 

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Start.

 

Und merke: "Führungskunst heißt, eine Welt zu schaffen, der andere zugehören wollen."

 

In diesem Sinne,

 

 

Dein Ralph Heymann

Kommentar schreiben

Kommentare: 0