Führung in der Corona-Krise - 4 Dinge, die Deine Mitarbeiter jetzt von Dir brauchen

Das Bild zu diesem Blogartikel mag suggerieren, dass Du und Deine Mitarbeiter in der Krise physisch näher zusammenrücken sollen. Das ist natürlich totaler Blödsinn und widerspräche allem, was in dieser Zeit notwendig ist.

 

Mittlerweile sollte auch der Letzte verstanden haben, dass physische Distanz das Gebot der Stunde ist, um die Ausbreitung der Covid-19-Epidemie zu verlangsamen.

 

In diesem Artikel lernst Du vielmehr, wie Du auch bei krisenbedingter, physischer Distanz Deinen Mitarbeitern Halt, Sicherheit, Kraft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibst.

deine mitarbeiter brauchen jetzt besonders...

1. Dein Ohr und Deine Aufmerksamkeit

 

Na, worüber reden Deine Mitarbeiter zur Zeit am aller meisten?

"Klar, über die Corona-Krise und ihre Folgen für jeden einzelnen und die Firma."

 

Und WIE reden Deine Mitarbeiter über die Krise?

"Äh, keine Ahnung. Sie reden halt...irgendwie. Wie man halt so redet..."

 

Hand aufs Herz. Erkennst Du Dich in der Antwort wieder? 

Oder hättest Du eher so geantwortet:

"Also der Peter, der macht sich richtig Sorgen. Um sich, seine Familie und unsere Firma. Die Claudia ist so cool wie immer. Die ist unsere Berufs-Optimistin. Und Achim ist seit ein paar Tagen richtig still geworden. Da muss ich mal nachhören, was dahinter steckt."

 

Wir alle brauchen Beziehungen, um kraftvoll miteinander zu leben und zu arbeiten. Und gerade in einer Krise (wie der jetzigen) ist eine stabile Beziehung zwischen Dir und Deinen Mitarbeitern extrem wichtig, um die aufkommenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

 

Ein wesentliches Bedürfnis in Beziehungen ist das Bedürfnis nach Wertschätzung (nach Richard Erskine). Diese Wertschätzung schenkst Du Deinen Mitarbeitern, wenn Du ihnen zeigst, dass Du ihre Gefühle, Emotionen und Realitätswahrnehmungen verstehst und sie ernst nimmst. Und zwar, indem Du ihnen einfach nur zuhörst, sonst nichts. Keine Kommentare, keine Bewertungen, nichts.

Nur zuhören.

 

"die meisten leute hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten."

stephen r. covey

Die meisten Leute hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.

2. KLARE Information und kommunikation

 

Gerade in Krisenzeiten wie diesen, in denen Gerüchte, Falschmeldungen und Hypothesen Hochkonjunktur haben, ist es Deine Hauptaufgabe dafür zu sorgen, dass Deine Mitarbeiter gut informiert sind. Je schneller Du Klarheit schaffst, desto weniger Zeit und Energie wird vergeudet mit nervenaufreibenden Überlegungen, was vielleicht, evtl. hätte sein können, sollen, müssen.

 

Solltest Du auf eine Frage noch keine Antwort haben, dann sage das so. Auch das ist Klarheit. Damit können Deine Mitarbeiter besser umgehen, als mit irgendeinem 'Herumgeeiere'.

 

Und mache Deine Mitarbeiter von Betroffenen zu Beteiligten. Das schaffst Du, indem Du mit ihnen rege kommunizierst. Binde sie ein in Deine Überlegungen, höre Ihre Meinung und diskutiert gemeinsam, was jetzt im Moment die nächsten Schritte sind. Denn Führung ist zu 90% Kommunikation. Mehr dazu findest Du in diesem Blogartikel von mir.

 

"Kommunikation ist die antwort auf Komplexität".

markus miller


3. Entscheidungen

 

Eine Krise wie diese ist eine Zeit der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Für jeden von uns. Deshalb suchen wir verstärkt Menschen, die uns Sicherheit geben, indem sie die Initiative ergreifen und für uns Entscheidungen fällen. Denn auch das ist ein Bedürfnis in funktionierenden Beziehungen: Schutz zu erhalten und angenommen zu werden durch eine stabile Person.

 

Und genau das ist Deine Rolle als Führungskraft JETZT. Du bist die stabile Person für Deine Mitarbeiter, die ihnen Schutz bietet.

 

Nur was machst Du, wenn Du Dir nicht im Klaren darüber bist, welches die richtige Entscheidung ist? Gerade als junge Führungskraft fehlt Dir vielleicht die Erfahrung und der Weitblick für eine Entscheidung in solch einer Ausnahmesituation.

 

Hol Dir Rat. Du hast einen Chef, den Du um Hilfe bitte kannst und solltest. Wahrscheinlich erwartet der das sogar von Dir. Oder Du hast erfahrene Kollegen, die Du fragen kannst, wie sie entscheiden würden.

 

Und auch hier zeugt es von innerer Stärke und Reife, Deinen Mitarbeitern zu sagen, dass Du eine Entscheidung jetzt noch nicht fällen kannst. Als Führungskraft musst Du nicht immer sofort auf alles eine Antwort haben. Bedeutsame Entscheidungen in Krisen sollten viel mehr zuerst gut durchdacht und dann gefällt werden. Panische Hektik ist in der jetzigen Zeit sicherlich schädlich.

 

"Wenn du es eilig hast, gehe langsam."

Lothar Seiwert

Wenn Du es eilig hast, gehe langsam

4. lachen und eine gesunde Portion humor

 

"Wie jetzt? Wir sollen in dieser beschxxxx Situation jetzt auch noch lachen und Witze reißen? Mir ist eher zum Heulen zumute. Das passt aber so gar nicht zum Ernst der Lage..."

 

Eine durchaus nachvollziehbare Reaktion. Denn immerhin werden sämtlichen Nachrichtenkanäle zur Zeit dominiert von den furchtbaren Themen Covid-19, Flüchtlingen auf den griechischen Inseln und dem Krieg in Syrien. Das kann jeden von uns runterziehen.

 

Doch was Du als Führungskraft und Deine Firma gerade jetzt brauchen, sind Mitarbeiter, die zuversichtlich sind und aus einer positive Lebenseinstellung Kraft schöpfen. 

 

Und da ist Lachen die allerbeste Medizin für. Nicht umsonst wird Lachen seit vielen Jahren therapeutisch eingesetzt. Sicherlich hast Du auch schon von den Klinik-Clowns gehört, die gerade in der Kinder-Onkologie sehr wirksam zum Heilungserfolg beitragen. (Dieser Artikel beschreibt sehr schön was Lachen alles im Körper bewirkt.)

 

Als Führungskraft bist Du Vorbild. (Schau Dir gerne meinen Blogartikel dazu an.)

 

Also bring Deine Mitarbeiter zum Lachen. Zeige ihn mit Deinem schönsten Humor, dass Lachen erlaubt ist und befreit.

 

Schick ihnen den Witz des Tages per Mail oder mach andere verrückte Dinge. So kommt ihr gemeinsam auf andere Gedanken. Wenigstens für eine kurze Zeit. Das hilft enorm und spendet Kraft für den herausfordernden Alltag in der Krise.

"Wer lachen kann, dort wo er hätte heulen können, bekommt wieder lust zum leben."

Werner fink


Alles, was Du hier liest, kannst Du auch über die Distanz, also von HomeOffice zu HomeOffice Deinen Mitarbeitern geben. Denn zum Glück gibt es ja Telefon, Skype, Zoom, etc.

 

Gerade jetzt, wo Du nicht mal eben am Schreibtisch oder in der Kaffeeküche ein paar Worte mit deinem Mitarbeiter wechseln kannst, ist es umso wichtiger, dass Du Dir dafür bewusst Zeit nimmst. Deine Mitarbeiter werden das spüren und wertschätzen.

 

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg.

 

 

Ich hoffe sehr, dass  mein Artikel Dir ein wenig durch diese außerordentliche Krise hilft.

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Dein Ralph Heymann

 

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4 Dinge, die Deine Mitarbeiter jetzt von Dir brauchen


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